Die tolle Tor-Show der Topcu-Brüder

Von Dirk Staubesand

Kreisliga A - Was für ein turbulentes Spiel zwischen dem SC Hardt und dem RSV II. da lagen die Rheydter nach 60 Minuten scheinbar aussichtslos mit 0:3 in Rückstand, holen innerhalb von einer Viertelstunde diese drei Tore auf, geraten wieder in Rückstand und gleichen eine Minute vor Schluß doch noch aus. Im Mittelpunkt der Aufholjagd standen die Topcu-Brüder Ferhat und Dogan (Foto), die alle Rheydter Treffer erzielten und sich nachdrücklich für die 1. Mannschaft empfahlen.

Der Sonntag fing für die 2. Mannschaft nicht gerade optimal an. Teamchef Süleyman Baybuga erfuhr erst gegen 12.00 Uhr, dass Torhüter Swen Sander nicht zum Spiel kommen kann, da dieser im Vorfeld überhaupt nicht informiert worden war. Da auch Thomas Nowak bereits die ganze Woche krank war, blieb Baybuga nichts anderes übrig, als seinen Libero Taci $imsek ins Tor zu stellen.


Baybuga: „Das war am Anfang ein regelrechter Grottenkick!“ Nach 33 Minuten lag der Spö bereits mit 0:2 in Rückstand.

In der 19. Minute fälschte Mehmet Karaca einen Freistoß der Gastgeber unhaltbar in die eigenen Maschen und in der 33. Spielminute verdribbelte der RSV leichtfertig das Leder, so dass Guido Carreira nur noch einschieben brauchte. Baybuga: „Es war ein reiner Albtraum!“

Der Teamchef reagierte und wechselte zur Halbzeit gleich dreimal aus. Baybuga: „Das Risiko mussten wir einfach eingehen – auch auf die Gefahr hin, am Ende möglicherweise verletzungsbedingt in Unterzahl spielen zu müssen!“ Baybuga ging volles Risiko und wechselte sich erstmals in dieser Saison auch selber ein. Das hatte er eigentlich zu Saisonbeginn noch kategorisch ausgeschlossen.

Mit der Einwechselung von Dogan Topcu, Jan Brinks und Süleyman Baybuga wurde das Spiel aus Rheydter Sicht auch gleich wesentlich besser.

Trotzdem mußte der Spö in der 60. Minute jedoch sogar das 0:3 durch den Ex-Rheydter Ali Salgin hinnehmen. Doch nun bewies der Spö Moral und echten Teamgeist. So wollte man sich dann doch nicht in Hardt abschlachten lassen. Baybuga: „Was wir danach binnen 5 Minuten demonstrierten, war Fussball, wie ich es mir vorstelle!“

Die Tor-Show der Topcu-Brüder

Eine sehr schöne Doppelpass-Stafette zwischen Topcu-Brüdern und Abu Özdemir vollendete Dogan im erstem Spiel nach seiner Verletzung mit einem sehenswerten Treffer außerhalb des 16ers ins rechte obere Eck.

Dieser Treffer gab dem langzeitverletzten Kicker sichtlich Auftrieb. Tocu dreht nun erst so richtig auf und trieb seine Mannschaft nach vorne.

Nur zwei Minuten später zeigte Schiedsrichter Hans-Jürgen Weyers auf den Elfmeterpunkt – Strafstoß für den Spö. Torjäger Ferhat Topcu (Foto) lief an und setzte den Elfer unhaltbar in die Maschen.

Wiederum 2 Minuten später später bediente Dogan seinem Bruder mustergültig. Dieser ließ sich die Chance nicht entgehen und vollendete mit einem sehenswerten Treffer zum 3:3-Ausgleich. Die Hardter war sichtlich geschockt und der Spö drängte nun nach einem 0:3-Rückstand sogar auf die Führung. Doch die Rheydter Abwehr ist und bleibt anfällig. Bei einem Konter der Gastgeber standen die Rheydter Verteidiger wieder zu weit von ihren Gegenspielern entfernt, so dass Axel Steinhoff mit einem schönen Schuss aus 25 Metern zum 4:3 für Hardt traf – einfach unglaublich!

Beeindruckend war die Tatsache, dass der RSV auch nach diesem Rückschlag nicht aufgab und nach einer passenden Antwort suchte - und tatsächlich auch fand.

In der 89. Mspielminute entschied der Unparteiische Hanns-Jürgen Weyers erneut auf Strafstoß. Goalgetter Ferhat Topcu zeigte keine Nerven und verwandelte eiskalt zum 4:4-Endstand. Was für ein irres Spiel!

Teamchef Baybuga: „Es war ein bemerkenswertes Spiel von Jan Brinks (Foto), der nach seiner Einwechslung die komplette rechte Seite bearbeitete, viele Flanken brachte und Dogan den Rücken frei hielt.“

Er ergänzt: „Auch bemerkenswert unsere einzige Spitze Ferhat Topcu. Jeden, aber ausnahmslos jeden Ball aus der Luft nahm er klasse an, brachte sich und die Mannschaft immer wieder ins Spiel und erzielte 3 Tore!“

Es war ein glücklicher Punktgewinn aber aufgrund der 2. Halbzeit absolut verdient.

Baybuga lachend: „Natürlich tat mir Taci ganz besonders leid, da er wirklich an keinem Tor was machen konnte. Ich denke, das hat die Mannschaft extra gemacht, um ihm eins auszuwischen! Erst hauen die den Ball ins eigene Tor, dann legen dem Gegner so vor, dass er sich nur noch eine Ecke aussuchen braucht, um danach den Ball beim 3:0 so amateuerhaft zu unterlaufen und am Ende vom Gegner abzuhauen, damit er es aus 25 Meter zum 4:3 versenkt. Taci, glaub mir, das war alles gegen Dich gerichtet!“

Besonders erfreulich war das Comeback von Dogan Topcu, der humpelnd an den Gegnern vorbeizog, die Mannschaft mitzog, ein schönes Tor erzielte und ein gutes Spiel ablieferte.