5:3-Niederlage bei TuRu Düsseldorf

Von Volker Fervers

Bei angenehmen Fußballtemperaturen versuchte der Gastgeber aus Düsseldorf-Oberbilk von Anfang an Druck zu machen. Das Unentschieden unter Woche in Remscheid hatte ihm wohl Selbstvertrauen gegeben, nachdem der Saisonstart mit zwei Niederlagen nicht wunschgemäß verlaufen war. In den ersten zehn Minuten kam aber außer zwei ungefährlichen Freistößen nichts dabei heraus, was die Abwehr um Kapitän Christian Mausberg mit Stefan Zabel, Arkadia Yepremyan, Cameron Artigliere und Duysal Altinli gefordert hätte.

Der RSV zeigte im Anschluß daran bei einer Blitzkombination von Saimir Coraj auf Thomas Tümmers (9.'), wie wirkungsvoll sein schnelles Direktpaßspiel die gegnerische Abwehr unter Druck setzen kann. Im direkten Gegenzug fiel dann überraschend das 1:0 für TuRU durch Opdenberg, dessen nicht voll getroffener Linksschuß ins Tor kullerte.

Wie in Remscheid ließ sich der Spö durch den Rückstand nicht aus der Ruhe bringen. Daniel Puzic, Michel Anthony, Steffen Genz und Saimir Coraj agierten im Mittelfeld so geschickt, daß sie Thomas Tümmers und Sven Schuffels immer wieder in Szene setzen konnten.

In der 21.' zahlte sich das Kombinationsspiel aus: Cameron Artiglieri fängt noch in der gegnerischen Hälfte geschickt den Ball ab und paßt auf den freistehenden Saimir Coraj, dessen Flachschuß Semper im TuRU-Tor keine Chance läßt. Ausgleich! 1:1!

In der 28.' kam es noch besser für den Spö. Einen Tümmers-Querpaß von links außen schiebt Sven Schuffels zum 1:2 für den RSV unhaltbar in die Maschen des TuRU-Tores!

Der Schock für die Gastgeber dauert aber nur knapp zehn Minuten. Dann holten sie zu einem Doppelschlag aus und drehten vor der Halbzeit das Spielergebnis wieder auf 3:2.

In der Halbzeit wechselte Damir Knezovic den durch eine gelbe Karte gefährdeten Steffen Genz aus und brachte für ihn Daniel Sarik. Die 2. Halbzeit begann mit einer Kopfballstaffette nach Anthony-Freistoß. Der Ball verfehlte das Tor aber. Man merkte, daß die Gastgeber jetzt vorsichtiger zu Werke gingen, um den Vorsprung nicht aufs Spiel zusetzen. Da musste dann in der 66.' eine Standardsituation helfen. Wieder segelte ein Anthony-Freistoß hoch in den TuRU-Strafraum und wurde per Kopf abgewehrt. Der Ball landete passend vor Schuffels, dessen Gewaltschuß den 3:3-Ausgleich markierte.

Das Spiel beider Mannschaften schien nun von gegenseitigem Respekt geprägt zu sein. Viele der etwa 80 Zuschauer rechneten mit einem Unentschieden als Endergebnis, als in der 75.' Michel Anthony nach einem harmlosen Rempler die gelb-rote Karte sah. Die Rheydter Trainer reagierten sofort und brachten Sandro Satar Gebro für Saimir Coraj.

Aber auch in Unterzahl waren beide Teams gleichwertig. Das Unglück nahm erst seinen Lauf, als der Schiedsrichter nach einem vermeintlichen Handspiel eines Abwehrspielers im RSV-Strafraum auf den Punkt zeigte. Diese Gelegenheit nutzte Faluyi zum 4:3. In der abschließenden Schlußoffensive versuchte der Spö noch einmal alles, Pötzsch kam für Puzic, man musste am Ende aber noch das 5:3 hinnehmen.